Michael Crichton / Daniel H. Wilson – ANDROMEDA – DIE EVOLUTION

Der Autor

Der Autor dieses Buches ist nicht Michael Crichton, auch wenn es drauf steht. Michael Crichton verstarb bereits 2008 im Alter von 66 Jahren. Andromeda – Die Evolution ist das Ergebnis einer Zusammenarbeit zwischen Sherry Crichton, seiner Frau bzw. Witwe und dem Autor Daniel H. Wilson, welcher dieses Buch geschrieben hat.

Wilson wurde 1978 in Oklahoma geboren und war bereits in seiner Kindheit von Robotern fasziniert. Also studierte er später Informatik und machten seinen Doktor in Robotik. Er hat sogar bereits eine Anleitung veröffentlicht, wie man einen Roboteraufstand überleben kann. Sein Roman Robocalyse von 2011 wurde ein New York Times-Bestseller – nur leider bislang nicht ins Deutsche übersetzt.

Das Buch

In den 1960er Jahren wurde die Erde von einem unheimlichen außerirdischen Partikel heimgesucht. Es tötete innerhalb weniger Minuten sämtliche Einwohner einer Kleinstadt in Arizona. Nur ein alter Mann und ein Baby überlebten. Danach beschäftigte sich ein vierköpfiges Forscherteam mit der Untersuchung dieses Erregers und der Überlebenden.  Der Kampf um die Eindämmung der durch den Erreger ausgelösten Seuche führte damals beinahe zu einer globalen Katastrophe.

Dies war nur vorab die kurze Beschreibung des Inhalts von Andromeda – dem Buch von Michael Crichton aus dem Jahre 1969 auf dem unsere aktuelle Geschichte hier aufbaut.

Sie setzt mehr als fünfzig Jahre nach den Geschehnissen um den ersten Andromeda-Ausbruch an. Im Brasilianischen Regenwald, genauer in einem unerschlossenen Territorium, einem Schutzgebiet für indigene Völker, die bisher keinerlei Kontakt zur Außenwelt hatten, taucht plötzlich ein mysteriöses Objekt auf. Es scheint über Nacht aus dem Dschungel herausgewachsen zu sein und es wächst weiter.

Erste Analysen mit Hilfe von Drohnen bringen recht schnell Klarheit. Es handelt sich um Andromeda. Das Partikel ist scheinbar wieder mutiert und breitet sich unkontrolliert im Regenwald aus. Ein für genau so einen Fall erarbeiteter Notfallplan tritt sofort in Kraft. Dieser beinhaltet unter anderem, dass sich ein internationales Forscherteam auf den Weg zu dem wuchernden Objekt inmitten des unberührten Regenwaldes macht.

Im Laufe der Geschichte zeigt sich, dass mehrere Nationen und Interessengruppen bereits jahrelang mit dem Andromeda-Partikel experimentiert hatten. Einige, um sich dagegen zu wappnen, andere, um es für militärische Zwecke nutzbar zu machen.

Doch das hochinfektiöse Partikel – ich nenne es übrigens absichtlich so, denn es ist weder ein Virus noch eine Mikrobe oder ähnliches – ist den Menschen leider immer einen Schritt voraus. Das worauf das Forscherteam im brasilianischen Regenwald trifft, ist eine neue Mutation und die sorgt für Tod und Schrecken unter den Eingeborenen, den Tieren des Waldes und auch innerhalb des Teams.

Als es dem Team gelingt, sich entgegen aller Widrigkeiten bis zu der Anomalie vorzuarbeiten, taucht eine weitere, ziemlich unerwartete Bedrohung auf, die eine wichtige Frage aufwirft: Ist Andromeda selbst der Feind? Oder wird es nur von dem eigentlichen Feind eingesetzt? Und woher kommt dieser eigentlich – aus den weiten des Alls oder doch von unseren eigenen Planeten?

Meinung

Andromeda – Die Evolution  ist ein Science-Thriller ganz im Stil von Michael Crichton. Dem Autor Daniel H. Wilson gelingt es, sich in den Stil des ursprünglichen Romans von 1969 einzufinden und ihn in die moderne Welt zu transportieren

Wie auch sein Vorgänger, ist der Roman im dokumentarischen Stil geschrieben. Die Geschichte wird aus aus diversen Quellen rekonstruiert und wiedergegeben. Das sind zum einen Aussagen von Überlebenden und Beteiligten, Drohnen-Aufnahmen und Beobachtungen von Satelliten sowie der internationalen Raumstation ISS, die in der Geschichte eine entscheidende Rolle spielt.

An Spannung und Brisanz steht der Roman seinem Vorgänger in nichts nach. Das Thema Andromeda  scheint keine reine Science Fiction, sondern eine durchaus denkbare Möglichkeit zu sein, die der Autor in diesem Roman auf eine weitaus beängstigendere Ebene angehoben hat.

Das Ende ist in sich geschlossen, bietet aber viel Spielraum für eine interessante weitere Fortsetzung.

Um den Roman zu lesen, muss man nicht unbedingt den Vorgänger von 1969 gelesen haben. Die Geschichte greift immer wieder die früheren Ereignisse auf, sodass im Groben klar wird, was damals passiert ist.

Ich empfehle trotzdem die Lektüre des Originals, sowie generell die  Bücher von Michael Crichton.

Was den aktuellen Autor Daniel H. Wilson betrifft, so hat er mich wirklich überrascht. Er hat die Geschichte um Andromeda und damit das Werk von Crichton in unsere Zeit geholt. Er hat einen mitreißenden und unterhaltsamen Science-Thriller geschaffen und mich davon überzeugt, dass es sich lohnt, sein weiteres Schaffen im Auge zu behalten.

Fazit: Das Buch ist lesenswert für alle Liebhaber des Genres und ein Muss für alle Crichton-Fans!

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