Mit „Lockwood & Co.“ hat der „Bartimäus“-Erfinder Jonathan Stroud erneut gezeigt, wie phantastische Jugendliteratur mit viel Action, Witz und schrägen Charakteren funktionieren kann.
Stroud baut die Geschichte über 5 Bände hinweg nachvollziehbar und schlüssig auf . Theoretisch kann man die Bücher auch unabhängig voneinander lesen, denn es handelt sich um abgeschlossenen Geschichten. Aber da sich die Figuren und deren Beziehungen zueinander auf Grund der gemeinsam erlebten Abenteuer stark entwickeln, macht es Sinn, die Reihenfolge einzuhalten.
Die Abenteuer der Geisterjäger – hier insbesondere der Agentur Lockwood & Co. – bestehend aus Anthony Lockwood, George Cubbins und Lucy Carlyle – sind mehr als haarsträubend. Nur allzu oft kommen sie gerade noch mit dem Leben davon und immer wieder ist die besondere Beziehung, die die drei zueinander haben, der Grund dafür. In den späteren Bänden bekommt das Team noch Verstärkung wobei der eine Teil der „Verstärkung“ verdammt bösartig und gefährlich ist aber auch für viele makabere und schwarzhumorige Momente sorgt.
Diese Welt, in der das Grauen jede Nacht umgeht, fesselt den Leser recht schnell. Anfangs ist offen, wieso sich die Welt in diese Richtung verändert hat, doch mit jedem Band erschließt sich dem Leser ein Stück mehr, was passiert sein und wohin die Reise gehen könnte. Die Spannung steigt tatsächlich mit jedem neuen Band. Bei Mehrteilern erlebt man als Leser oft das Phänomen, dass der zweite Teil gegenüber dem ersten etwas enttäuscht. Hier ist es definitv nicht so.
Band 1 liefert mit einer spannenden Geschichte um „Die seufzende Wendeltreppe“ einen guten Einstieg, dessen Ende bereits einen Vorgeschmack auf die rasante Entwicklung in den weiteren Büchern gibt.

„Der wispernde Schädel“ lässt die jungen Agenten zwischen mehrere Fronten geraten und lässt erahnen, dass nicht nur die Geister ein Problem in dieser Welt darstellen, sondern auch ein paar ganz böse Intriganten ihre Finger im Spiel haben.
„Die raunende Maske“ ist nicht nur ein schrecklicher Gegner, sondern sorgt zum einen für Klarheit darüber, dass man sich tatsächlich inmitten einer großen Intrige befindet und zum gibt außerdem einen kurzen Ausblick auf eine sehr düstere Zukunft für Lockwood und seine Gefährten.
„Das flammende Phantom“ lässt gleich mehrere Bomben platzen und zwar solche mit erschütternden Erkenntnissen. Anthony Lockwood und Lucy Carlyle müssen Dinge durchleben, die nur den Toten vorbehalten sein sollten. Dieses Abenteuer hinterlässt Spuren bei Ihnen, die auch für die Zukunft noch relevant sein sollen.
„Das grauenvolle Grab“ ist der krönende Abschluss der Reihe bei dem Lockwood und sein Team tatsächlich der Ursache der Geisterplage auf die Spur kommen und in einem finalen Showdown einem Gegner gegenüberstehen, der die Grenzen von allem, was sie sich bislang vorstellen konnten, sprengen wird. Zusätzlich zur sowieso schon unerträglichen Spannung hat man immer die düsteren Prophezeiungen aus Band 3 im Kopf und man wünscht sich eigentlich, das Ende möge nie kommen.
Fazit: Eine uneingeschränkt empfehlenswerte Jugendbuchreihe voller Spannung und Grusel (auch für phantasiebegabte Erwachsene ein Genuss).
Ein Gedanke zu “LOCKWOOD & Co. von Jonathan Stroud – eine phantastische Jugendbuchreihe”
Hallo,
danke für die Rezension. Ich habe die Lockwood & Co. Reihe auf Englisch gelesen und finde, sie gehört zu den besten fantastischen Jugendbuchreihen, die es derzeit zu kaufen gibt. Tolle Charaktere, eine spannende Handlung und jede Menge überraschende Wendungen. Ich kann die Bücher nur empfehlen.
Viele Grüße
Jay von „Bücher wie Sterne“