Eine Frau, die als Sterbebegleiterin arbeitet an brutalen Käfigkämpfen teilnimmt, immer ein Auge auf die Menschen hat, die von ihrem Blute sind und bereit ist, diese jederzeit zu töten, wenn es nötig ist – Sia lebt im heutigen Leipzig und beginnt, ihre Lebensgeschichte aufzuschreiben und die fängt im Jahre 1670 im von Türken besetzen Serbien an.
Das kleine Mädchen, das sie einst war, sieht sich plötzlich mit dem Schlimmsten konfrontiert. Die Mutter wird ihr genommen und sie selbst auf Grund eines Feuermals geächtet und gejagt.
Sie wird gerettet und aufgezogen von einem Unbekannten – ihrem Vater, der sie einer wissenschaftlichen Ausbildung unterzieht. Als junge Frau erfährt sie den wahren Grund ihrer Ausbildung und die wahre Natur ihres Vaters – welche auch sie geerbt hat. Sie sind Kinder des Judas – Vampire, die keine sein wollen – solche die forschen für das Wohlergehen der Gemeinschaft und immer im Kampf gegen die niederen blutsaugenden Kreaturen. So wird es ihr beigebracht und sie glaubt es für lange Zeit.
Doch ihr Vater war einem Geheimnis auf der Spur, das alles ändern könnte und nach seinem Tod ist sie diejenige, welche die Verantwortung dafür trägt. Nun wird sie von Ihresgleichen gejagt und diese Jagt dauert an bis in die Gegenwart.
Als ihre Freundin in Leipzig bestialisch getötet wird von einem ihrer Verfolger, macht sie sich auf den Weg zum Ursprung – nach Serbien in die alte Mühle ihres Vaters, um das Geheimnis aufzudecken, die Jagd zu beenden und die Kinder des Judas ein für alle Mal zu vernichten.
Kinder des Judas ist kein romantisch verklärter Vampir-Roman und auch kein klassisches Dracula-Grusel-Märchen. Die Lebensgeschichte der Hauptfigur wird vor dem historischen Hintergrund des 17. bis 19. Jahrhunderts – vornehmlich in der Balkanregion erzählt. Und sie ist verdammt spannend. Wenn man einige von Markus Heitz’ Büchern gelesen hat, wird man nicht überrascht sein, auf sehr harte und unerwartete Wendungen zu treffen. Die Geschichte ist tragisch und brutal. Es wird nicht viel Zeit mit der Beleuchtung von Gemütszuständen oder Gefühlen verschwendet, dafür sind sowohl geschichtlich als auch naturwissenschaftlich interessante Fakten verarbeitet.
Wie immer ist das Erzähltempo rasant und macht es einem schwer, das Buch aus der Hand zu legen, wenn man erst einmal begonnen hat zu lesen.
Wertung 7 von 10 Punkten