Ein verlassenen Haus, seltsame Geräusche in der Nacht, Dinge, die sich scheinbar selbstständig machen, ein dunkles Geheimnis in der Vergangenheit – das alles sind notwendige Zutaten für eine gelungene Spukhaus-Geschichte. Riley Sager hat sich dieses Setting für seinen Thriller HOME – Haus der bösen Schatten ausgesucht.
Maggie ist eine Berühmtheit wider Willen. Als sie 5 Jahre alt war, bewohnten sie und Ihre Eltern ein altes Haus, welches einsam auf einem Hügel stand (und nicht an einem See, wie es auf dem Cover zu sehen ist). Eines Nachts floh die Familie Hals über Kopf aus dem Haus und kehrte nie wieder dorthin zurück.
Über den Grund für die Flucht und das was ihr vorangegangen war, hatte Maggies Vater ein Buch geschrieben, das zu einem Bestseller wurde und der Familie ein Vermögen einbrachte. Doch mit dem Ruhm kam auch der Ärger, besonders für Maggie, die sich eigentlich an nichts aus ihrer Zeit in dem Haus erinnern kann. Alles was sie weiß, stammt aus dem Buch ihres Vaters und das hält sie für eine ganz fette Lüge.
Trotzdem muss sie bis heute immer wieder dumme Bemerkungen, dreiste Fragen und schräge Blicke über sich ergehen lassen.
Nach dem Tod ihres Vaters erfährt Maggie, dass das verfluchte Haus immer noch in dessen Besitz war und, dass sie es geerbt hat. Entgegen dem Versprechen, dass sie ihrem Vater vor dessen Tod geben musste und trotz der eindringlichen Warnungen ihrer Mutter beschließt sie, in das Haus zurückzukehren und herauszufinden, was damals wirklich passiert ist.
Schnell stellt Maggie fest, dass in dem Haus tatsächlich etwas nicht stimmt. Alles, was ihr Vater in seinem Buch beschrieben hatte, scheint sich zu wiederholen. Und auch dieses Mal scheint alles wieder darauf abzuzielen, Maggie aus dem Haus zu vertreiben – tot oder lebendig.
Gibt es in diesem Haus einen bösen Geist der mordet, der Menschen zu Mördern macht? Oder gibt es einen ganz realen Mörder? Kann Maggie mit Hilfe einiger früherer Beteiligter, das Rätsel des Hauses lüften? Und was hat der Schattenmann damit zu tun, von dem Maggie seit ihrer Kindheit jede nach in ihrem Alpträumen heimgesucht wird?
Riley Sager hat Spukgeschichte und Thriller geschickt miteinander verwoben. Es werden parallel die Geschichte von Maggie in der Gegenwart und der Inhalt des Buches ihres Vaters wiedergegeben. So wird natürlich direkt deutlich, wie sehr sich die Ereignisse zu gleichen scheinen – nur die beiden Enden der Geschichten liegen bis zum Schluss im Dunkeln.
Hier erwartet euch ein wirklich spannender und zuweilen gruseliger Ausflug in die Vergangenheit und Gegenwart von Baneberry Hall, Maggie und ihrer Familie. Die Auflösung des Falles ist durchaus eine Überraschung, die man jedoch erst nach einigen dramatischen Wendungen erfährt. Trotzdem ist die Geschichte überzeugend – jede der vermeintlichen Auflösungen hätte für sich genommen ein passendes Ende ergeben.
Home – Haus der bösen Schatten ist (trotz des einfallslosen deutschen Titels) ein bemerkenswert intelligenter, sehr atmosphärischer und spannend zu lesender Thriller.