Im dritten Teil der „Last Dragonslayer“-Reihe von Jasper Fforde ist Jennifer Strange, die stellvertretende Geschäftsführerin der Zauberagentur Kazam im Auftrag des großen Shandar höchstpersönlich unterwegs, um das legendäre Auge des Zoltar zu finden. Dabei handelt es sich um ein Artefakt, das seinem Besitzer mit mächtiger dunkler Magie entweder dient oder ihn in Blei verwandelt. Um das das Auge zu finden, müssen Jennifer, ihr Zaubererfreund Perkins und die im Körper einer Dienerin festsitzende, ungezogene Prinzessin des Königreiches Snodd ins wilde und gesetzlose Cambria reisen, mörderischen Einheimischen, fehlgeleiteter Magie und absurden Kreaturen trotzen. Das Trio engagiert für diese Quest, die sie durch die gefährlichste Gegend des sowieso schon gefährlichsten Königreiches führt, einen erfahrenden und weithin gefürchteten Fremdenführer, die zwölfjährige Addie Powell vom Stamm der Silurianer.
Diese Zusammenfassung klingt nur halb so verrückt, wie die Geschichte eigentlich ist. Damit steht „Das Auge des Zoltars“ seinen Vorgängern der Reihe (und auch sämtlichen anderen Werken des Autors) in nichts nach. Jasper Fforde versteht es wie kein anderer, die reale Welt ins Gegenteil zu kehren und der Gesellschaft dabei noch auf urkomische Weise den Spiegel vorzuhalten. Ein Beispiel dafür ist, dass Führerscheine im Königreich Snodd nicht nach dem Alter der Person vergeben werden, sondern nach dem Grad der geistigen Reife. Deswegen begibt sich die 16jährige stellvertretende Geschäftsführerin einer Zauberagentur auch in einem Bugatti Royale auf ihre gefährliche Reise.
Auch wenn die Dragonslayer-Reihe für Leser ab 14 Jahren empfohlen wird, handelt es sich auf Grund der vielen Anspielungen auf reale Probleme und der humorvoll verpackten Gesellschaftskritik keineswegs nur um Jugendbücher, sondern sind für Leser jeden Alters, die gerne Spaß haben, absolut geeignet.
Das Ende dieses dritten Teils hat mich ein wenig ratlos zurückgelassen. Fast wollte ich mich darüber ärgern, nicht mehr zu erfahren, wie es an einem so krassen Wendepunkt nun weitergeht. Doch Jasper Fforde mag die Leser offenbar nicht im Stich lassen. Ein nächster Band ist unter dem Arbeitstitel „Strange and the Wizard“ angekündigt.
Ich frohlocke!
Autor: Jasper Fforde
Verlag: Bastei Luebbe
Wertung: 9 von 10 Punkten
Ein Gedanke zu “DAS AUGE DES ZOLTARS – Jasper Fforde”
Hi! Ich finde das Cover des Buches sehr ansprechend, gelesen habe ich es jedoch nicht. Deinen Blog habe ich gerade erst entdeckt und bin gleich mal Leser geworden! Bin gespannt, ob wir weitere Bücherüberschneidungen haben werden! LG Verena von Books-and-Cats