ABGEBROCHEN – Eines Menschen Flügel – Andreas Eschbach

Ich habe dieses Buch nur etwas mehr als 100 Seiten ertragen können. Danach habe ich mich gegenLangeweile und Banalität entschieden und es abgebrochen.

Allzu viel kann ich zu dem über 1200 Seiten dicken Wälzer also nicht sagen. Nur soviel, dass in mir während der Lektüre keinerlei Interesse an dieser Welt oder den Charakteren aufkam. Von Spannung oder Drama ganz zu schweigen.

Für mich las sich das ganze wie ein sehr langsam erzählter Jugendroman in einer mäßig interessanten Welt in der die wohlgemerkt geflügelten Menschen auf riesigen Bäumen (ich sehe hier immer wieder Avatar vor mir) in einem fortschrittsfeindlichen Glauben ohne jegliche Technik leben und alltägliche Dinge tun. Herumfliegen, sich verlieben, Kinder kriegen, auf die Nase fallen und sich verletzen – sowas eben.

Manchmal wird einer von einer Kreatur getötet, die man den Margor nennt und die unter der Erde zu leben scheint, weswegen die Menschen auf riesigen Nestbäumen leben und eben Flügel haben.

Mir erschloss sich die ganze Zeit nicht, warum die Menschen, die wohl ursprünglich diesen Planeten besiedelten in der Lage waren, ihre Kinder mit Hilfe des genetischen Materials eines Raubvogels so zu verändern, dass diese Flügel und Federn bekamen und dass diese Veränderung sogar weitervererbt wurde.

Aber sie schafften es nicht, einer Kreatur Herr zu werden, die ab und zu Lebewesen unter die Erde zieht. Kennt man übrigens aus Dune, der Wüstenplanet. Auf felsigem Untergrund ist man sicher. Haha…. Möglicherweise folgt die Erklärung dazu noch auf den restlichen 1000 Seiten aber auch diese Aussicht konnte mich nicht dazu bewegen, diese langatmige und vor Banalitäten und Klischees strotzende Geschichte weiter zu lesen. Ich sage nur „Alle Mädchen interessieren sich für Babys“

Was genau dieser Margor eigentlich ist oder wie er aussieht, hätte mich durchaus interessiert aber auch darauf wurde trotz seines in Erscheinung Tretens nicht eingegangen. Später vielleicht?

Auch die auf dem Klappentext so dramatisch klingende Sache mit den durch einen immer wolkenverhangenen Himmel verborgenen Sternen, die nie jemand sehen darf, weil dann was ganz Schlimmes passiert, war zum Teil schon in den ersten Kapiteln abgehandelt und entlockte mir eher ein Augenrollen als das Gefühl dass nun eine schreckliche Katastrophe ihren Lauf nimmt.

Andreas Eschbach hatte immerhin mehr als einhundert Seiten Zeit, mich von seinem Roman zu überzeugen. Das sollte für einen so erfahrenen Autor doch eigentlich kein Problem sein. Nur, wenn man sich eben die ganze Zeit mit Banalitäten aufhält und versucht, durch langatmiges Beschreiben des ziemlich uninteressanten Alltags in einer simpel gestrickten Fantasy Welt, seinen Charakteren irgendwie Tiefe und Glaubwürdigkeit zu verleihen, kann das ganz schön in die Hose gehen.

Die Charaktere blieben trotzdem so kalt und ungreifbar wie Fische. Statt guter Dialoge bekommt man abgedroschene Plattitüden vorgesetzt wie „Wenn Du Deine Angst bezwingst, will ich meine auch bezwingen“.

Statt einer wirklichen Bedrohung, bekommt man ein nicht weiter beschriebenes Wesen, dem man leicht aus dem Weg fliegen kann und ein paar ach so geheimnisvolle Bücher, die den Menschen vorschreiben, wie sie leben sollen.

Das hat definitiv nicht ausgereicht, um mich zu überzeugen. Doch ich muss auch sagen, dass es (fast unglaublich) viele sehr positive Lesermeinungen auf diversen Portalen gibt.

Im übrigen habe ich viele dieser Meinungen im Nachhinein gelesen und musste dabei lernen, dass meine zuvor benannten Fragen auch im weiteren Verlauf des Romans NICHT beantwortet oder aufgeklärt wurden. Schon allein so etwas schließt eine 5-Sterne-Bewertung für mich kategorisch aus, weswegen ich diese vielen Wertungen nicht nachvollziehen oder erst nehmen kann.

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