Script5-Verlag
Taschenbuch
542 Seiten
Nach langem Überlegen habe ich mich entschlossen, dieses Buch abzubrechen. Von den 542 Seiten habe ich bis Seite 290 gelesen und immer gehofft und gewartet, dass doch noch der Funke überspringt. Doch so sehr ich es auch versuchte, ich konnte mich damit nicht anfreunden.
Es geht um ein geheimnisvolles Kinderbuch namens „Dancing Jacks“. Von einer Diebesbande wird es in einem alten Spukhaus entdeckt. Es ergreift Besitz von jedem der es liest und der Anführer der Diebesbande hält sich nun für den Ismus (Herrscher) der Welt der Dancing Jacks. Seine Gehilfen verfallen dem Buch ebenfalls und jeder übernimmt den Platz einer Person aus dem Buch. Durch ein Initiationsritual erhebt sich der Chef der Bande offiziell zum Ismus und beginnt nun mit der systematischen Verteilung der Bücher an die Bewohner der Stadt Felixstone.
Der Mathelehrer Martin, sein Stiefsohn Paul und andere Lehrer bemerken indes seltsame Veränderungen bei einigen Schülern. Sie benehmen sich als würden sie zu einem Hofstaat gehören, lesen ständig in diesem einen Kinderbuch und reagieren äußerst aggressiv und gewalttätig, wenn man sie davon abzuhalten versucht.
Paul, der auf dem Flohmarkt selbst ein solches Buch geschenkt bekam, beginnt mit Recherchen über den mysteriösen Autor und wirft letztendlich selbst einen Blick in das Buch. Sofort erfasst es ihn und versucht, ihn in die Dancing Jacks-Welt hineinzuziehen. Doch Paul schafft es, sich loszureißen und verbrennt das Buch. Sein Stiefvater Martin ist äußerst beunruhigt, denn er hörte schon von mehreren Personen, dass dieses Buch gefährlich sei und nun war es in seiner eigenen Familie angekommen.
Während ich die Geschichte zusammenfasse, denke ich wieder, dass sie doch eigentlich ganz interessant klingt. Doch leider gefällt mir der Schreibstil von Robin Jarvis überhaupt nicht – die Sprache ist sehr rüde und teilweise gossenhaft und auch sonst recht anspruchslos. Mich nervte außerdem die ständige unterschwellige oder auch teils sehr offensichtliche Kritik am modernen Lebensstil der heutigen Zeit. Da wird fleißig über Payback, Facebook, die Schule, die Jugendkultur im Allgemeinen und noch einiges mehr gescholten. Er hat zwar in vielen Dingen nicht Unrecht aber wenn ich so etwas lesen möchte, kaufe ich mir eine Bild-Zeitung, das Buch von Frau Sarazzin oder schalte den Fernseher ein. Deswegen ist „Dancing Jax“ nicht mein Buch. Es liest sich, als würde ein gealterter und von den heutigen Jugend genervter Lehrer seinen ganzen Frust herunter schreiben und diesen dabei in eine nicht sonderlich aufregende Märchengeschichte von bösen Buben, verbannten Prinzen, Pik-Damen, Jockeys und dummen Schülern verpacken.
Meinen Geschmack hat es leider nicht getroffen.
Keine Wertung